Achtsamkeit - die Praxis und der Weg
Was ist diese innere Achtsamkeit eigentlich?
Es scheint in uns ein Bewusstsein zu geben, das sich den erscheinenden Dingen bewusst zuwenden kann. Dieses Bewusstsein ist wie ein Scheinwerfer, der körperliche Empfindungen, Gefühle, Emotionen, Zustände, Stimmungen und sogar Gedanken bescheinen kann. Somit ist dieses Licht scheinbar irgendwie unabhängig von den verschiedenen Erscheinungen. Dieser Scheinwerfer kann die verschiedenen Aspekte des Menschseins beleuchten, d.h. wahrnehmen, beobachten, spüren. Achtsamkeit ist in sich ohne Wertung, ohne Beurteilungen, ohne Benennung, in sich Akzeptanz, Präsenz und Gegenwärtigkeit.
Wenn wir im Inneren achtsam sind, dann scheint dies von einem Zustand von Präsenz begleitet zu werden. Achtsamkeit wendet sich immer dem jetzigen Erleben zu. Was auch immer erscheint, ob Empfindungen, Emotionen, Schmerzen, Gedanken, Zustände, wird durch Achtsamkeit unmittelbar wahrgenommen, bemerkt, gesehen.
In der Vertiefung von Achtsamkeitspraxis geschieht ein sehr stabiles Gegenwärtig sein, das dann auch mit sehr intensiven oder sogar schmerzhaften Emotionen präsent bleiben kann, ohne dass eine Vermeidungsstrategie einschaltet um die intensive Erfahrung zu umgehen. In dieser Präsenz mit intensiven inneren Erfahrungen wird plötzlich z.B. ein emotionaler Schmerz als reine Empfindung im Körper oder als Energie im Körper erfahren, ohne Geschichte dazu. Die Energie beginnt dadurch zu fließen, sich zu bewegen und es geschieht ein friedvolles, liebevolles Sein mit diesem Schmerz, mit diese Energie, die wieder fließen kann.
Die nächste Vertiefung ist plötzlich die, dass Mitgefühl entsteht. So wie dieser Schmerz innerlich gefühlt werden kann und plötzlich etwas Energetisches und etwas Schönes wird, bleibt plötzlich auch dieses Fühlen im Zusammensein mit Anderen stabil und intensive Emotionale Zustände können einfach da sein, ob in mir oder im Anderen. Dies scheint wirkliches Mitgefühl zu sein. Mitgefühl hat nichts mit Mitleid, Trösten oder Ratschlägen zu tun. Es ist ein reines Fühlen in Verbundenheit mit Anderen.
Eine weiter Vertiefung von Achtsamkeit könnte die sein, dass sich das Licht auf sich selbst richtet und sich plötzlich ein stiller Raum offenbart, der als die wahre Natur erkannt wird. Es geschieht ein sich erkennen als das fühlende und sehende Herz, das Zentrum und die Weite der Räumlichkeit in der alles erscheint.
Achtsamkeitspraxis ist ein innerer Prozess, ein Weg der letztlich nie endet. Es gibt immer ein Vertiefen, ein Verfeinern, letztlich ein lebenslanges Entdecken des Lebens. Wenn du dich doch für das Ende interessierst, dann findest du vielleicht hier unter Nondualität das was du suchst.
Achtsamkeitspraxis ist eigentlich sehr einfach aber trotzdem nicht leicht. Es gibt in uns viele Mechanismen, die uns vom direkten, unmittelbarem Erleben in der Gegenwart abhalten. Vermeidungsstrategien, die sehr tief in uns eingeprägt sind und auch sehr subtil in uns wirken. Auf dem achtsamen Weg begegnet man vielen solchen Mustern und zwar immer wieder. Es sind Widerstände, die uns ständig in der Illusion einer Welt aus Vorstellungen und Glaubenssystemen fixiert halten.
Auf diesem Weg ist es absolut hilfreich, von diesen Mechanismen zu wissen, ihnen auf die Schliche zu kommen, sie zu erkennen und sie letztlich als das zu erkennen was sie sind: Widerstände.
Zudem gibt es tief eingefleischte Mechanismen, die in unseren Zellen geprägt sind und ein Potenzial im Körper festhalten. Es ist eine Energie, die im Körper eingefroren ist und nur durch neue Körpererfahrungen ihr natürliches Fließen wiederlangen kann und ihr Potenzial freigeben kann. Deshalb halte ich sehr viel von Bewegungsmeditation achtsamer Berührung, achtsamer Körperarbeit und achtsamer Begegnung, als Teil der Achtsamkeitspraxis. Durch Tandava, eine Achtsamkeitsmeditation in fließender Bewegung, Achtsamkeitsmassage® und achtsamer Körperarbeit kann der Weg der Achtsamkeit und der Entdeckung des Lebens wesentlich bereichert werden. Durch Flow- und Los-Lass-Erfahrungen im Körper, verbunden mit achtsamer, präsenter Bewusstheit im direkten Erleben, gibt der Körper plötzlich Potenzial frei, das für ein achtsames Leben in der Gegenwärtigkeit genutzt werden kann. Plötzlich zeigt sich die Fähigkeit ganz im Moment zu sein, stabil mit dem zu sein, was erscheint. Es kann sich eine Klarheit und Einfachheit einstellen, die im gewöhnlichen Alltag zugänglich wird. Tiefe Seinserfahrungen, Stille und Weite können sich plötzlich viel leichter einstellen.