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Daniel Stötter

Tel: +39 3928672346
E-mail: info@daniel-stoetter.com

 

 


Sommer Retreat mit Daniel


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Wie die Kraft achtsamer Berührung Wachstum und Heilung fördert.


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Und Doch Nicht
Nondualität, Kloschüssel und die Zwecklosigkeit der Suche


 

Aufzeichnungen des Seminars mit Daniel im Juli 2011

 

Das ist die Transkription der Aufnahmen der Gespräche mit Daniel, die während des Seminars »Ilahinoor und Sein mit Daniel. Ein Seminar über die Entdeckung der Ganzheit, die du bist« im Juli 2011 entstanden. Aufnahmen wurden nur gemacht, wenn es über die Entdeckung der Ganzheit ging, nicht wenn es um »Ilahinoor« oder Energie-Arbeit ging.

 

Zum besseren Verständnis:
(dies betrifft mehr den vollständigen Text)

 

Am Tag 1, am Nachmittag, geht es hauptsächlich um Ideen, auf der Basis von Douglas Hardings »Kopflosen Weg«. Dabei stelle ich ein Modell vor, das ich kurz vorher entwickelt hatte, und das ich mit farbigen Kartonen und Bildern auf den Boden legte. Daher wird im Text oft von Farben geredet (wie »Der Rote«, »Das Blaue« oder »das Weiße« usw.). Dies weißt immer auf den jeweiligen Bereich im Gesamtbild hin, das du hier auch als Bild sehen wirst. Zudem habe ich, wenn auf etwas Bestimmtes hingewiesen wurde, in Klammer immer die jeweilige Farbe, einen Hinweis oder eine Anmerkung geschrieben, um den Text verständlicher zu machen.

Im Abschnitt »Tag 2« habe ich, wenn ich im Gespräch hin und wieder auf die schon bekannten Farben hingewiesen habe, die Farbbegriffe mit andern Begriffen ersetzt; es ist dadurch vielleicht klarer und angenehmer zu lesen.

»Das« oder Ähnliches, weist auf die Gesamtheit, die Ganzheit, Einheit oder das Unaussprechliche hin, und wird daher immer groß und kursiv geschrieben. »Das« kann im Text also mit vielen Worten gleichgesetzt werden, z.B. mit »Das Unbeschreibliche«, »Das, was ist«, »Das Absolute«, »Einheit«, »Das Eine«, »Das Unaussprechbare«, »Nichts und Alles« usw. Mir gefällt zurzeit der Begriff »Die Gesamtheit« recht gut, weil dies nichts ausschließt; weder das »Nichts» noch »Alles«.

»Das« ist das absolut Offensichtliche und gleichzeitig das absolut Unmögliche, das Unverstehbare, das Unvorstellbare; das, was keine Eigenschaften kennt, und doch ist alles, was als Eigenschaften erscheint, nicht verschieden von Dem; das, was das »Nicht-Ding« ist, und doch sind all die Dinge, die erscheinen, nicht verschieden von Dem; einfach Das.

Natürlich werden jene, die beim Seminar dabei waren, an gewissen Stellen im Text doch besser verstehen, um was es geht. Scheue dich nicht, mir eine Nachricht zu schicken, wenn du Fragen hast (info@daniel-stoetter.com). Zudem würde ich mich über jede Rückmeldung oder Kritik zu diesen Gesprächen freuen.

Übrigens kannst du auch gerne das Ganze als PDF laden und es ausdrucken, um es gemütlich auf Papier zu lesen. Das kann vielleicht angenehmer sein, weil das Ganze doch sehr umfangreich ist. (nur in der Vollversion möglich!)

Viel Spaß beim Lesen!

Liebe Grüsse
Daniel

Gespräche während des Seminars mit Daniel im Juli 2011
(das sind Auszüge der Gespräche!)

 

Tag 1 – am Morgen
Einleitung

Auf alle Fälle können wir mal davon ausgehen, dass es nichts Ernsthaftes ist, hier. Also wenn du geglaubt hast, du kommst jetzt zu einem ernsthaften Seminar…(Gelächter), dann muss ich dir diese Illusion jetzt einfach nehmen. Aber du kannst es auch gern ernsthaft nehmen; das ist kein Problem. Gerade wie du es nimmst. Weil ich habe gemerkt, dass ich es nicht so wirklich ernsthaft nehmen kann. Ich habe zwar auch meine Teile, die es wirklich ernst nehmen und dafür eine Kamera aufstellen usw., aber eigentlich, im Grunde…

Es ist erleichternd, wenn man es nicht ernst nimmt. Also für mich ist es leicht, wenn ich hier nicht versuchen muss, euch irgendwas angestrengt ernsthaft zu vermitteln. Und sogar muss ich sagen, dass ich gar nichts vermitteln kann. Oder es ist irgendwie so: Es gibt hier so eine Tendenz, die etwas vermitteln möchte, und gleichzeitig weiß ich, es ist nicht möglich, das zu vermitteln, was ich meine; was ich glaube zu vermitteln. Das ist eigentlich nicht möglich. Was bei dir da drüben ankommt, ist eigentlich nur das, was du hörst. Weil hier kommt nur…, letztendlich kommt nur irgendein Klang raus, irgendein Geräusch, und bei dir kommt irgendein Wort und ein Satz und irgendeine Bedeutung dann an. Und natürlich bei mir auch. Mein Gehirn schlüsselt das ja auch auf. Aber eigentlich weiß ich nicht, was ich da gerade rede – keine Ahnung. Ich mache nur irgendwelche Geräusche oder Geräusche passieren da einfach.

Ja, und die Tendenz ist einfach die, etwas zu vermitteln, was unbeschreiblich ist, etwas, was wir nicht verstehen können und etwas, wo wir nichts darüber wissen können, etwas was letztendlich das Leben ist. Wir können nichts über das Leben wissen – nicht wirklich. Wir meinen zwar immer. Wir haben alle möglichen Vorstellungen und Ideen und Konzepte über das Leben und wie es ist. Das haben wir alles gut gelernt; haben wir uns gut angeeignet. Aber letztlich bleibt es ein Mysterium.

Und da ist die Tendenz, das zu vermitteln, was du bist, oder was ich bin, oder was… ich wirklich bin. Weil das Eine habe ich gelernt – wie ich heiße, wo ich her komme, wie ich aussehe. Ich habe gelernt, dass ich ein Mensch bin, dass ich eine Form habe. Ich habe gelernt, dass ich da in dieser Welt drinnen bin und mich da bewege und etwas auf die Reihe kriegen muss, und mein Leben irgendwie im Griff haben muss. Das habe ich alles gelernt. Aber das, was ich wirklich bin, scheint etwas Anderes zu sein.

...

Grundsätzlich geht es da nicht darum, etwas zu lernen. Also wenn du meinst, du bist jetzt auf einer Fortbildung, wo du etwas Neues dazulernen kannst, dann muss ich sagen: Es ist grundsätzlich nicht so! Du lernst natürlich etwas. Ich habe das natürlich auch ein bisschen mit dabei. Wenn du also darauf aus bist, etwas Neues zu lernen, dann gibt es »Ilahinoor« – das lernst du natürlich. Aber grundsätzlich geht es nicht darum. Eher geht es um Verlernen: Sachen verlernen, Konzepte verlernen, Ideen verlernen, Verlernen zu wissen wer du bist, Verlernen zu meinen wer du bist.

Das ist fein.

Das ist fein?

Fein ja – erleichternd. Bis Sonntagabend – keinen Zwang. Also für mich ist das erleichternd.

Gut. Also wir können einfach nur da sein und Spaß haben. Weil es kommt eh nichts dabei raus.

Das ist doch erleichternd, oder?

Ich weiß nicht? Vielleicht ist jetzt jemand schockiert: »Jetzt habe ich geglaubt, ich gehe zu einem Seminar, wo ich nachher etwas davon habe, stattdessen habe ich nachher weniger«. Hoffentlich! (Gelächter)

Es muss ja nicht immer so sein, dass man immer mehr bekommt, es kann ja auch mal weniger sein.

Genau. Alles verlieren – mal schauen was übrig bleibt.

(Stille)

...

Und wenn es hier überhaupt um etwas geht – essenziell –, oder wenn ich da etwas vermittle, dann versuche ich die Offensichtlichkeit zu vermitteln, dass diese Einheit schon da ist, dass du sie nirgends finden wirst. Also wenn ich Etwas vermitteln möchte, ist es das, dass diese Einheit immer schon war, immer schon ist, nie verschwunden war, nie weg war; ganz offensichtlich eigentlich, so offensichtlich, dass ich es nicht merke.

Und ich werde dazu ein paar Ideen und Konzepte verwenden, von jemand namens Douglas Harding. Er ist vor ein paar Jahren gestorben. Er hat in sich etwas Spezielles entdeckt – oder bei sich – und hat diese Ideen entwickelt. Auch aus dieser Tendenz oder diesem Versuch heraus, Das zu vermitteln.

...

 

Tag 1 – am Nachmittag
Der Kopflose Weg von Douglas Harding
(das sind Auszüge der Gespräche!)

 

Es geht im Grunde um die Entdeckung von dem, was du bist, was schon lang, schon längst ist. Es ist Das. Du wirst nichts finden! So auf der Suche nach dem, was du bist, da gibt es ja den Begriff »Selbstfindung« oder »Auf die Suche gehen, nach sich selber«, und letztlich findest du nichts – jedenfalls findest du kein Ding, kein Etwas. Was wir suchen, ist schon lang da; ist das, was du bist. Wo kann es anders sein, als da? Und letztlich bist du die Gesamtheit; du bist alles… oder nichts – alles und nichts.

Es ist aber trotzdem so ein Trennungsgefühl da. Das heißt, ich fühle mich da getrennt. Da ist der Daniel; da ist das, was ich gelernt habe was ich bin, und eben gleichzeitig das Gefühl »Mir fehlt etwas, ich habe die Ganzheit verloren, ich habe die Einheit nicht mehr« – auch wenn es unbewusst ist. Ich suche nach Dem, nach der Erfüllung, nach Ganzheit usw. Und die Suche oder das Gefühl von Trennung, das erscheint natürlich auch in dem Sein, in der Gesamtheit, in dem, was du bist. Du bist schon längst die Gesamtheit, nur erscheint da so ein Gefühl von Trennung. Das passiert irgendwann im Laufe deiner Entwicklung, in unserer Entwicklung; dass ich irgendwann lerne, mich als Mensch zu sehen, und als eigenständige Person.

Am Anfang habe ich noch keine Ahnung, wer ich bin – was ich bin. Da ist nur Einheit da, nur Sein. Es passiert alles von alleine. Mama und ich sind noch nicht getrennt. Ich weiß noch nichts von Trennung. Und irgendwann, ab dem Moment wo dann dieses Ich-Gefühl entsteht, passiert diese scheinbare Trennung. Und die baut sich natürlich aus. Sie entwickelt sich so, dass ich mich irgendwann als individuelle Person sehe, die das Leben im Griff hat; oder auch nicht im Griff hat, aber jedenfalls irgendwie glaubt, ein persönliches Leben zu leben. Und dieses Gefühl einer getrennten Person, das sucht natürlich dann nach der Einheit – in welcher Form auch immer – und irgendwie findet es sie nie, weil es selbst schon aus der Einheit kommt.

Du findest nicht irgendein getrenntes Etwas, das dann Einheit heißt. Einheit kann nur das sein, was schon ist. Wenn es Einheit ist, dann muss es Eins sein, dann kann es nur das geben.

Und ich hoffe du verstehst da jetzt gar nichts. Oder verstehst du was? Denn dann muss ich noch etwas weiterreden, dass du dann nichts mehr verstehst. (Gelächter)

Zu merken, dass die Gesamtheit alles ist, was da ist, die Einheit, die Ganzheit schon Das ist – Das, jetzt, da –, ist absolut genug und erfüllend und ausreichend. Und in dem ist keine Suche mehr nach irgendeiner Einheit, die ich dann irgendwann erfahren werde und irgendwann finden werde; oder ich selbst, das ich irgendwann finden werde. Es ist sozusagen das Ende dieser scheinbaren Suche.

...

Der Hinweis ist hier der, dass du Das nie verlassen hast, dass du immer schon der Raum da bist, in dem alles erscheint, dass du die Gesamtheit immer schon warst. Nur in dem roten Ring da, der übrigens nur in einer bestimmten Distanz existiert – von außen betrachtet, wie ich vorher gesagt habe –, nur in diesem Ring da, fühlst du dich getrennt und hast das Gefühl von Mangel; hast die Sehnsucht nach Einheit, nach Ganzheit, »Wieder zurück!«, und all die Konflikte und Schwierigkeiten und Ängste. Da passiert das ganze menschliche Ding. Und das direkte Schauen da zurück – was Das ist (zeigt auf das Weiße) –, heißt eigentlich zu sehen, dass ich die Gesamtheit bin, dass das (das Rote) genauso zu Dem (die Ganzheit) gehört.

...

Da geht es nicht um Wellness. (Gelächter)
Das hier zu sehen, was da Das ist, hat nicht irgendein Gefühl oder irgendeine Empfindung, oder irgendwas; das erscheint da draußen.

...

Natürlich kann es sein, dass du in deiner Glückseligkeit verharrst, und in deiner Höhle sitzt – ist ja möglich –, aber normalerweise ist das auch Bedingungen unterworfen. So – ich kann ruhig in Meditation versinken, und »Fein und schön«, und »Ich bin glücklich«, und »Nur Sein« und so – passiert manchmal –, aber wenn da neben mir dann die Bombe einschlägt, von irgendetwas, dann schmeißt es mich raus. Und ist auch gut so, weil dann werden meine Angstreflexe im Körper auftauchen, dann werde ich…, ich weiß nicht, erstarren oder wegrennen oder so. Und dann werden meine ganzen Sorgen auftauchen, und die ganzen Ideen. Also, es gibt immer den Wechsel.

Was ich sagen will, ist das, was die Offensichtlichkeit ist, was absolut offensichtlich immer Das ist, was immer war, und nie gehen wird. Auch wenn du stirbst, wird Das bleiben. Und Das ist jetzt schon da. Wenn der Körper, der nur bis hier her geht, stirbt, bleibt der Raum, der hier (zeigt auf sein Gesicht) ist.

Von dem weiß ich nichts – natürlich! (das ist wichtig!) Da ist nur so ein Typ, der jetzt versucht, über Das zu reden, und meint zu wissen. Als Das, weiß ich nichts!

...

Du bist der Raum und das, was da drinnen erscheint. Da gibt es keine Anderen. Da ist kein Mensch da, in dem Raum. Da ist nur Ganzheit. Keiner ist da hergekommen. Keiner sitzt auf dem Stuhl. Die Ideen von »Auf dem Stuhl sitzen« und »Herkommen«, sind eben da im roten Ring.

Ja, wieso sitzen wir dann da?

Da sitzt ja niemand da. (Gelächter) Da ist nur Sein, das sich scheinbar zeigt, als B. Das kann man nicht verstehen. Wenn man da mit dem Denken hin will…

Aber das, was du sagst, dass das wahr ist, dass da hinten nichts ist, das merkt man ja von selbst. Nur, du fasst das jetzt alles in Worte, und dann ist das alles etwas chaotisch.

Ja, ja, es soll auch chaotisch sein, irgendwie. Deswegen: Verwirrend! Aber die Klarheit ist einfach schon da. Die Klarheit ist das Sehen von Dem, das still ist. Auch die Gedanken sind nicht da (zeigt auf sein Gesicht). Auch dieser Klang, der da rauskommt, diese scheinbare Stimme, die da irgendetwas sagt, erscheint da draußen, oder, erscheint aus dem leeren Raum da. Das ist hier nicht anders wie dort (zeigt auf die Teilnehmer). Und dieser Klang, der da rauskommt, hat auch keine wirkliche Bedeutung. Der ist nur für den roten Ring bedeutungsvoll, oder Blödsinn, oder nicht verstehbar, oder irgendwas. Aber eigentlich… (Stille)

Das ist eigentlich toll!

Was ist toll?

Ja, das beruhigt mich total jetzt.

Was ist da so beruhigend? (Gelächter)

Das ist total beruhigend. Trotz diesen ganzen Mist, den ich da höre, ist das total beruhigend. Ich kann dir das auch nicht erklären. Also… es ist eine Akzeptanz von all diesen Farben, blau, rot, braun, gelb. »Ja, das ist da, lass das auch mal sein!«. Irgendwie wehrt man sich fast gegen… also der rote Kreis da, wäre so etwas, wo man denkt: »Da muss ich etwas dagegen tun« oder so. Es fällt eigentlich im Grunde auch diese Suche weg, weil ich ja nichts suchen brauche. Ich brauche ja nichts suchen. Es ist ja da. Es ist ja Das – ich nenne das mal »das Weiße«; es ist ja da. Und dann geht es einem eben mal »scheiße«. Dann geht es einem mal wieder besser, und wenn du im »Sein« bist, und mal eine schöne Erfahrung machen kannst, dann ist das ja super. Also wie gesagt, trotz dem ganzen Blödsinn, ist es für mich… ja, fein!

Das heißt, du glaubst mir einfach.

Nein, ich glaube dir nichts, ich empfinde das so. Da kannst du viel reden. Von den Worten her, kann ich dir das ja nicht glauben. Für mich – während du da so geredet hast – da sind so Emotionen bei mir aufgekommen, und teilweise auch negative. Aber diese Emotionen waren einfach nur »ok«. Die erscheinen in diesem Raum, und sie dürfen sein. Sonst ist immer – also für mich zumindest – »Das muss jetzt nicht sein! Für was?«

So – der Kampf, der ist eigentlich immer da.

Der Kampf ist immer da, aber durch das, dass ich das jetzt so empfunden habe, ist der Kampf ja auch »ok«. Und ich bin eigentlich mehr der Typ, der bei dem Kampf immer dagegen kämpft. Man kämpft gegen den Kampf und das habe ich jetzt eben so empfunden: »Du musst ja gar nicht kämpfen. Was kämpfst du?«. Einmal geht es gut, einmal geht es schlecht, dann ist die Natur da – ist es schön in der Natur zu sein – dann bist du wieder getrennt, ja, das ist ja alles »ok«. Das ist einfach alles »ok«. Weil eben diese Sicht… also ich nenne das jetzt das Weiße, weil ich das... verstanden!? Das kann ich jetzt nicht sagen, dass ich das verstanden habe. Ich… empfinde es so. Ob es eine Empfindung ist, weiß ich auch nicht. Für mich ist es einfach beruhigend. Ich finde es auch gut dargestellt – also für mich.

Mir geht es ganz ähnlich.

Trotz »nichts verstanden«, ist es irgendwie…?

Aber ich hätte es sogar verstanden.

Aha!? (Gelächter)

Ja, ich bin total weg.

Das mit dem Verstehen ist immer so eine verflixte Sache. Weil, du kannst es nicht wirklich verstehen. Ich verstehe es auch nicht.

Nein eben – ich spüre es auch, es beruhigt einfach. Ich halte mich viel in dem Roten auf, aber ich weiß, oder ich habe die Erfahrung, dass das wirklich so ist, dass das wechselt – für mich. Und ich wünsche mir auch viel mehr da (im Gelben) zu sein.

Da im Sein, oder?

Ja, da fällt eine Anstrengung weg, und Kampf.

...

Also, was eventuell passieren kann, ist, dass sich das Offensichtliche zeigt. Nicht weil ich da etwas Komisches erzählt habe. Manchmal – ich weiß nicht – manchmal räsoniert Das. Manchmal passiert etwas. Auch wenn du es nicht verstehst. Das klingt danach. Da klingt es auch danach. Obwohl du nichts kapiert hast, obwohl der Verstand da nichts mitkommt.

Wenn ich im »Sein« bin, dann kann ich Mensch sein… ich sage heute »Fließen«, »Wenn die Dinge fließen können«.

Das ist für dich Sein.

Das ist für mich Sein. So, wenn ich mich nicht anstrengen muss, um irgendetwas zu tun. Weil wenn ich es fließen lasse, ohne ein Vorurteil oder ohne irgendetwas zu wollen, dann kommt es von alleine. Dann kann ich genau so gut Natur sein, kann ich Universum sein, kann ich Welt sein. Wenn ich es so sein lasse, so wie es ist, dann bin ich ja schon da. Dann empfinde ich das Rote da auch nicht als negativ. Ich glaube, vielleicht ist genau da – ich rede jetzt von mir – das Problem: Das »Seinlassen«; wo ich mir oft selber Probleme reinhole, die nicht mal sein müssten. Weil ich einfach meine, ich muss jetzt bei den Sachen etwas dazu tun. Und wenn ich im Stande wäre, die Dinge fließen zu lassen, dann würde es von alleine gehen.

Es ist nur so, dass da niemand ist, der das tun kann, das »Seinlassen«. Da versucht das Rote »sein zu lassen«. Der Rote weiß: »Besser funktioniert es, wenn ich es sein lasse«. Und schon versuchst du wieder, krampfhaft vielleicht, »sein zu lassen«.

Ich meine jetzt so – mit meiner Tochter zum Beispiel: Wenn irgendein Problem ist, so dass ich abschätzen kann: »Misch ich mich jetzt ein da, und versuche krampfhaft eine Lösung zu finden, oder suche ich keine Lösung, weil sie selber muss die Lösung finden«. Wenn ich sie seinlasse, und sie nicht mit meinen Tipps und Ratschlägen durcheinander bringe, dann findet sie ja selbst die Lösung. Verstehst du, was ich meine?

Ja, verstehe. Und du sagst, wenn du im Sein bist, dann machst du eher solche Erfahrungen, oder?

Dann kann ich still sein; das meine ich jetzt. Dann kann ich es fließen lassen, dann kann ich sie die Lösung finden lassen.

Das ist eben Schwankungen unterworfen. Das ist das Gelbe. Auf was hier hingewiesen wird, ist das Weiße, Das, was immer ist, das gar nicht anders kann, als seinlassen. Weil Das nichts tut. Weil Das nicht irgendwas ist. Das ist kein Ding.

Dann geht das vom Weißen aus, wenn du einfach etwas sein lässt, wie es ist.

Alles kommt vom Weißen. Das Eine ist außen: Entweder kommt es vom Sein, oder vom Roten – vom Gelben oder vom Roten. Aber letztendlich, kommt alles vom Weißen, ob rot oder gelb.

Also, brauchen wir gar nichts tun.

Nein! Deshalb hat es auch keinen Sinn da rumzulungern. (Gelächter)

Dann ist alles, was man tut, eigentlich alles richtig.

Ja, es kommt alles vom Weißen.

Ja, weil das Weiße ja nichts falsch macht.

Es macht nichts.

Es tut ja nichts.

Nicht falsch, nicht richtig! Trotzdem erscheint alles aus Dem. Nur der Rote meint, er tut alles.

Deswegen mache ich in meinem Leben eigentlich überhaupt nichts falsch. Nichts falsch und nichts richtig.

Absolut.

Ich bin nichts! Das ist doch fein! Jedenfalls für mich; da fällt viel weg.

Genau. Das Erstaunliche ist eben, wenn Das irgendwie räsoniert, oder gesehen wird, dass da einfach auch viel passiert, dass dann so viel wegfällt und Erleichterung passiert. Und dann kann auch Energie viel leichter sein, das Gelbe viel leichter durchscheinen. Aber nicht, weil ich da hingearbeitet habe, sondern weil ich gesehen habe, wer ich wirklich bin; das Weiße, aus dem alles erscheint. Und das ist absolut erleichternd – »Ahhh!«

Heißt das, ich soll keine Auseinandersetzungen mehr haben, keinen Streit mit niemand mehr, verstehe ich das jetzt falsch, oder…

Doch! Das ist ja »ok«…

Das verstehe ich nicht.

Nein, das kannst du nicht verstehen, nein. Du denkst jetzt in der Form: Ich gebe dir einen Ratschlag, wie du dein Leben führen sollst. Das ist kein Ratschlag, wie du das Leben führen sollst, ob du es seinlassen sollst oder so. Das ist einfach ein Hinweis auf das, was immer schon Gesamtheit ist.

Wenn ich mich aber als das Weiße empfinde, wenn das Weiße nichts tut, da draußen… nein, ich verstehe es nicht.

Nein, du kannst das nicht philosophieren. Du kannst nicht das Weiße empfinden, du bist das Weiße! Du kannst Energie empfinden, du kannst Körper empfinden, du kannst alles da draußen empfinden. Das Weiße ist das, was du bist. Und es ist nur Das da, aus dem alles erscheint. Da ist nichts anderes. Natürlich, jetzt im Moment, kämpft da der Verstand und möchte das verstehen. Aber das Weiße ist nicht zu verstehen. Ich weise nur hin, auf Das; und so, dass der Verstand vielleicht mal ein bisschen aufgibt, und sagt: »Mah bff, da verstehe ich gar nichts mehr!«, und dann vielleicht, etwas anderes passiert.

...

 

Tag 2 – am Morgen
Ganzheit und Trennung
(das sind Auszüge der Gespräche!)

 

War es jemals anders? Dass du der Raum warst, indem all das erscheint, der scheinbare Körper, die scheinbare Person, das scheinbare Universum? Anscheinend nicht, oder? Es scheint so, als wäre ich immer schon diese Realität gewesen, diese Wahrheit, diese Einheit, oder wie immer man Dies nennen will. Und da gibt es eben eine Art von Gefühl, oder Form; eine Farbe – wenn man das Bild vom Prisma nimmt, wo das Licht durchscheint. Diese Farbe formt diese Person, die dann alles in die Hand nimmt, scheinbar. Wir lernen das zu sein, diese Person, diese Farbe. Das passiert einfach, es ist natürlich; es passiert einfach, sich als Mensch und als Person zu fühlen; zu sehen. Und mit dem natürlich, alle Konzepte, die da dazu gehören, alle Vorstellungen: »Ich bin eine Person, ich kann das Leben im Griff bekommen, ich muss etwas tun, etwas leisten, gut aussehen, ein schönes Gesicht haben, mein Leben meistern, entsprechen, brav sein«. Ich muss mir all diese Masken aufsetzten, damit ich da dazugehöre, bei diesem Club.

Und auch die Ideen und Konzepte von dieser spirituellen Suche. So Leute wie ich und einige hier, kommen irgendwie in diese spirituellen Theorien hinein. Theorien, dass es da etwas zu finden gibt, und dass ich da einen Weg gehen muss, um dort hinzukommen, und dass ich da endlich dann wieder »ich selbst« sein kann und darf, und ich endlich diese Einheit wieder finde, und dieses Paradies wieder finde. Das ist auch ein Konzept, das da erscheint. Und eben auch das Konzept eines Weges, den du gehen kannst, um dort anzukommen, wo du bist – oder »wer du bist«; und das ist ein interessanter und spannender Weg.

Und ob du willst oder nicht, scheinbar, versucht die Person den zu gehen. Und oft passiert es so, dass da plötzlich – eigentlich ohne Ursache und ohne Grund – gesehen wird, dass ich immer schon das bin, was ich suche; oft auch ein Moment, wo diese Person durchlässig wird und ich plötzlich Das sehe, und merke: »Es war immer schon! Diese Suche, dieser spirituelle Weg, zurück zu dieser Einheit, hat nirgends hingeführt; er hat nicht zur Einheit geführt, weil sie immer schon war, weil es keinen Weg gibt ins Zentrum!«. Das Zentrum nimmst du immer mit. Wohin du auch gehst, du nimmst das Zentrum mit. Du schaust da: »Wo ist das Zentrum?« Und du findest es da nirgends, weil es immer schon da war.

...

Das Zentrum und das »Alles« sind eigentlich dasselbe. Überall wo du hinschaust, ist schon Einheit. Du kannst sie nicht nicht finden. Auch bei der ganzen spirituellen Suche; du wirst sie finden! Immer! Du kannst sie nicht nicht finden. Aber, nicht in einem bestimmten Moment, sondern es ist schon das, was ist. Du hast sie schon gefunden. Deswegen habe ich gestern Morgen glaube ich, gesagt, dass, was ich hier versuche zu vermitteln, geht nicht zu vermitteln, weil es schon da ist. Es ist schon absolut vermittelt durch alles. Es ist nirgends da und kann dann nach dort drüben kommen, es ist nirgends dort draußen und kann dann nach innen gehen, es ist nirgends da innen und kann dann nach außen gehen. Es ist! Allah, der große Arsch Gottes. Den haben wir gestern vom Himmel geholt, oder? Und dann… passt! (Gelächter)

Es ist schon absolut Das. Ja, und dann noch ganz ein interessanter Hinweis: Die Ganzheit, die Einheit, das, was immer schon ist, was du suchst, wenn das gesehen wird, ist keiner da um Das zu haben, um Das zu genießen. Es ist nicht diese Energie, wo du dann sagst: »Oh fein, jetzt verschmelze ich, und ich verschmelze, und ich bin jetzt diese Energie, ich bin die Einheit!«. Also, die Ganzheit kann durch die Person nie erfahren werden, weil die Person eine Erfahrung ist, ein Strahl ist, eine Farbe ist; und die will die Gesamtheit finden, erkennen? Also, Das zu sehen, bringt der Person gar nichts.

Es scheint schon so ein Phänomen zu geben, dass dann – als positive Nebenwirkung – vielleicht da draußen, in der Person, in der scheinbaren Person, etwas ruhiger wird, oder sich etwas verändert; aber das muss nicht sein. Aber die Person hätte das natürlich immer gern. Also, letztendlich könnte man auch sagen, dass die Person eigentlich Angst vor Dem da hat, weil sie dann nicht mehr da ist, weil sie sterben muss. In Dem bist du schon gestorben. Da kann die Erscheinung auch verschwinden, du bist trotzdem »das schon Gestorbene«; Das. Und deswegen kommen hier keine Männer zu diesem Seminar, fällt mir jetzt gerade auf; weil der Mann stirbt nicht gern. Er gibt nicht gern den Löffel ab. Der Mann muss ja jemand sein, oder? (Gelächter)

Da fällt mir etwas ein: Ich hatte früher mal so eine Zeit wo »Wow!« …Einheit … ich bin da geschwebt und so. Und da gibt es auch so eine Aussage: »Ich bin so glücklich, und könnte die Welt umarmen, aber es ist niemand da, mit dem ich das teilen kann«. Das ist das, was du jetzt gesagt hast, oder? Jetzt verstehe ich den Ausdruck auch.

Diese Einheits-Erfahrungen, die gehen aber wieder – dieses »Schweben«, oder?

Ja.

Das hatte ich auch; lange Zeit. Aber irgendwann geht es wieder. Manchmal gibt es kurze Momente, wo das da ist, wie gestern beim Ilahinoor vielleicht: »Wow, Wellness!« Und heute bin ich wieder, ja …, am Morgen schwer aufgestanden, und »Scheiße!« – doch nichts mit Einheit. Die Kloschüssel ist immer noch getrennt von mir. Zum Glück! Und es gibt auch oft Erfahrungen, die recht lang anhalten, wo alles im Fluss ist; im »Flow«. Meine Erfahrung ist, dass das aber auch wieder vergeht. Aber eigentlich, weil es der Typ da draußen haben will.

...

Wenn du Einheit bist, kannst du nicht merken, dass du Einheit bist. Dann müsstest du etwas Getrenntes sein, das merkt: »Da ist Einheit«, »Da ist Einheit, und da ist Trennung«. Da sind dann zwei. Aber als Einheit kannst du dich nicht als Einheit erfahren. Als Einheit bist du Einheit. Es ist einfach nur Einheit.

Vielleicht sind wir oft in der Einheit und checken es gar nicht. Wir sind ja immer in der Einheit, nur wir checken es nicht.

Ja du kannst das auch nicht checken, aber…

Ich kann’s nicht spüren…, ich kann nicht… gar nichts.

Ja, ja, du bist Es!

Ich bekomme es vielleicht auch nicht mit, dass die gesamte Form und Alles weg ist, wer weiß? Kann ja auch sein. Ich muss ja nicht unbedingt sterben. Ich bin’s ja schon durchaus.

Ja, wenn der Körper stirbt, dann eventuell, spätesten dann: »Ruhe in Frieden!«. (Gelächter)

Das weiß ja auch niemand.

Ja, das ist auch nicht möglich…

Also wenn ich mir das so wie V. vorstelle, dass da wahrscheinlich dann keine Form und Nichts ist, das reicht ja vielleicht.

Dann weißt du nichts von Dem.

Ja.

Ja wenn ich das nicht erfahre…

Dann kannst du es nicht genießen! Scheiße! (Gelächter)

Ja dann können wir schon noch warten mit dem. (Lachen)

Deswegen hat das alles keinen Sinn

Genau! Das hat alles keinen Sinn. Es ist, wie es ist.

Letztendlich – ganz klar muss man sagen – passiert gar nichts. Auch das, jetzt gerade. Da passiert nichts. Da ist kein Mensch da. Du bist nie hergekommen, um ein Seminar zu besuchen. Da gibt es auch kein Seminar, da gibt es auch keinen Daniel… (Gelächter)

Sag das jemanden.

Ja, besser nicht! (Gelächter)
Es ist nur Das, Einheit.

Das wissen nur wir.

Ja, wir sind die Eingeweihten. (Gelächter)

Letztendlich, aus der Perspektive, ist nur Das. Es ist nur Das! Aber all das, was erscheint – da wie die M. da erscheint, eine Form, Farbe, mit einem Namen, einem Etikett –, ist nicht verschieden von Einheit. Es ist nicht so: »Da ist nicht Einheit, aber da ist Einheit, der Arsch Gottes da oben!«. (Gelächter) Da ist nur Einheit! Da ist keine M., aber die M., die da erscheint, ist nicht verschieden von Einheit; sie ist eine Reflexion, wenn man das mit dem Prisma wieder sieht; sie ist Licht, aber erscheint als Farbe und Form.

Also wir geben der Ganzheit, der Einheit eine Form.

Es scheint eine Form zu erscheinen.

Also wenn du durch dieses Prisma schaust, in dem Moment wo das Prisma das Licht teilt, erscheinen alle Farben und Formen.

Ja. Ich meine, wir tun da nichts; ich tue das nichts. Es scheint zu passieren, dass da so ein Prisma ist, wo das Licht durchscheint; das ist natürlich nur eine Vorstellung. Da ist kein Prisma da. Das ist nur, dass der Verstand ein bisschen eine Vorstellung hat.

Dafür, dass es nur scheint zu passieren, ist es eigentlich schon auch ein Kampf. Also wenn jetzt die ganze Einheit zu passieren scheint, und jetzt all die Gefühle, und die Sehnsüchte, und der Mangel und alles entstehen, das ist ja ein Teil von der Einheit…

Es ist Einheit. Es ist nicht ein Teil von Einheit.

Ok, es ist Einheit, aber wieso macht es sich der Mensch… wieso ist es oft so schwer?

Der Mensch macht nichts. Er ist nur…; der scheinbare Mensch ist nur eine Farbe vom Regenbogen, er erscheint ja auch nur.

Aber wie kann dann ein Gefühl von Schmerz oder ein Leiden entstehen, oder ein Glück?

Ja, das ist auch so irgendeine Farbe. Da tut niemand etwas, um das zu erschaffen. Es erscheint, es passiert.

Ja was hat das dann für einen Sinn, das Ganze?

Ja, keinen!

Keinen?!

Da gibt es nur so einen Mechanismus, der Sinn schafft, der Bedeutung schafft. Den benennen wir meistens als »Verstand« oder als »unsere Ideen und Vorstellungen«.

Wofür braucht es das Ganze dann?

Ja, das braucht es nicht!

Also, das Dasein der Menschheit ist alles nur eine Einbildung?

Letztendlich ist keiner da.

Keiner da?! Ich bin gar nicht da?

Das kann der Mensch, der nicht da ist, natürlich nicht kapieren. Der Daniel da draußen, kann das nicht kapieren. Wenn er nicht mal da ist, wie soll er dann irgendetwas…

Ah, deshalb ist das nicht verständlich, weil wir gar nicht da sind, oder?

...

Ja, wenn du wie gestern zum Beispiel, bei mir das Ilahinoor gemacht hast, dann war das »zeitlos«; wenn du das Gefühl von Zeit nicht mehr hast.

Ja, da wird der Typ (die Person) etwas durchlässiger. Also, die Zeit ist eigentlich auch in der Struktur der Person. Für den Körper gibt es die Zeit nicht, und für das Universum gibt es die Zeit nicht, geschweige denn für die Ganzheit. Da war nie Zeit. Das ist nur eine Idee, die eine Farbe ist, die da raus kommt. Deshalb passiert auch nie etwas. Du hast nie einen Weg zurückgelegt, du bist nie geboren und du wirst nie sterben. Du hast keine Vergangenheit; die erscheint nur als Idee. Du bist nie hier her gekommen, du bist immer da gewesen.

So ein bisschen würde ich schon gern noch behalten, von mir.

Eventuell erstaunlich ist, dass wenn alles weg ist, wenn du alles verlierst, bekommst du alles.

Dann kriegen wir doch wieder alles.

Ja absolut, dann bekommst du die gleiche Scheiße wieder zurück. (Gelächter)

Deshalb, mach dir keine Sorgen den Verstand zu verlieren, weil er eh nie da war. Du kannst ihn nicht verlieren, wenn er nie da war.

Das, was da vermittelt werden will, obwohl es nicht möglich ist, ist absolut etwas Andersartiges. Weil, der Verstand ist es gewohnt, etwas Gewohntes zu hören. Er ist gewohnt, von irgendwelchen spirituellen Typen, die da so ein Seminar geben, zu hören… ja das Gewohnte eben; dann kannst du mit deinem Schubladensystem das zuordnen. Du kannst dann sagen: »Ah ja, das kenne ich! Ah ja, da hat er recht!«. Aber Das ist absolut etwas Andersartiges, wo es keine Schublade gibt, wo der Verstand sagt: »Das kennen ich nicht. Wo soll ich das zuordnen? Wo soll ich das reinstecken?«. Und es kann sogar sein, dass er recht zornig wird: »Was ist das welch ein Blödsinn! Das geht nicht! Das passt ja nicht zusammen, mit mir!«, weil man hat die Vorstellung, es müsste immer zusammenpassen, mit meiner Weltvorstellung. Das ist absolut etwas Andersartige, das nirgends reinpasst.

...

Ja, du bist Das, du bist die Gesamtheit, und deswegen findest du sie nirgends. Du wirst sie nie erfahren, weil du sie bist, weil Das schon absolut das ist, Das. Ja, man muss sagen »Basta!« (Schluss!), weil du auf keinen grünen Zweig kommst, weil kein grüner Zweig da ist. Es hat auch keine Bedeutung – das, was ich da rede, oder was du da fragst. Da ist nur Das. Es erscheint nur so.

Dann reden wir umsonst.

Ja, du kannst nichts anderes tun.

Das ist klar. So weit bin ich jetzt schon, dass es nicht anders geht, weil der Verstand immer in Aktion ist.

Weil es einfach passiert. Hast du gerade entschieden, dass du reden wirst?

Das hab nicht ich entschieden. Das redet einfach von alleine. (Gelächter)

Jetzt gerade auch. Lachen tut es auch alleine ... das hat es auch alleine getan. Mir persönlich gefällt das sehr gut, dass so jemand da ist, wie du, weil sonst da fast gar keine Fragen kommen würden.

Ich habe aber jetzt gerade festgestellt, dass nur ich rede. Ich kann meine »Gosche« (Mund) nicht halten. Soviel rede ich normalerweise nicht; überhabt nicht.

Ja, das Seminar hier, ist nur für dich. (Gelächter)

Ah, danke!

Wir sind die Komparsen. Er hat uns gebucht.

Ja, die Anderen hier, bekommen bezahlt. (Gelächter)

Aber das ist mir jetzt gerade aufgefallen; aber gestern schon. Wie wenn die Anderen dies alles so annehmen könnten, und ich kann die »Gosche« nicht halten. Ich muss da ständig argumentieren, und ich weiß selber nicht wieso.

Ja, du bist hier das Sprachrohr.

Wir denken alle gleich wie du, nur du redest für uns. Also, ich kann deine Fragen gut nachvollziehen.

Ja, das sind dieselben Fragen, die jeder hat, nur drückst du sie aus; für uns alle.

Deswegen kannst du auch da sein. Du kannst sowieso nichts tun. Das passiert einfach.

Ja, das passiert einfach. Ich würde ja die »Gosche« halten, aber es geht nicht. (Gelächter)

(Stille)

(Lachen)

Das Interessante ist auch, dass hier, da (zeigt auf sich), nichts übrig bleibt. Ich weiß nicht, was ich da geredet habe, und was ich da rede. Ich kann’s mir nicht mehr zusammen denken. Deswegen nehme ich das auf, dann kann ich es mir dann anschauen. Aber ich hab keine Ahnung. Und so ist es auch mit den Fragen; die kommen einfach. Du weißt nicht mal, was du da fragst, das kommt einfach.

Ich mach eine Arbeit – ich arbeite in den Reben, und das ist wie Meditation; da bin ich eigentlich fast den ganzen Tag still. Und hier kommt mir es vor, wie ein Fluss. Es sprudelt alles raus.

Es scheint zu passieren. Natürlich, der Verstand kann irgendwelche Ideen drüberstülpen: »Ah, das ist, weil… du ein Sprachrohr bist, für alle, oder weil…«

Nein, das meine ich jetzt nicht so. Jeden Gedanken, der mir jetzt in den Kopf kommt, muss ich hier artikulieren, und sonst nicht.

Es scheint irgendein Drang zu sein, oder? Das ist wie ein Drang.

(Stille)

Man könnte auch sagen, dass es die Sehnsucht ist, nach Dem, nach Ganzheit, die auftaucht, und dann sich ausdrückt als: Fragen und fragen, und alles rauslassen, alles ausleeren, bis nichts mehr drin ist. Meistens stopfe ich ja da nichts Neues rein. Du gibst es mir, und ich lasse es da rein (zeigt auf sein Gesicht) und gebe es dir nicht mehr zurück. Meistens ist Kommunikation ja ein Austausch; du baust da was auf, du gibst mir etwas und ich gebe dir etwas. Da hast du dann mehr; wir haben dann beide mehr. Hier ist es eben anders. Da kommt etwas, und da ist dann…, das fällt dann ins Leere und kommt nicht mehr zurück. Und da ist dann vielleicht der Drang, alles rauszuschmeißen, weil da vielleicht endlich ein leerer Müllkübel ist, der immer leer ist, der nicht immer wieder rausspuckt. Jetzt weiß ich auch nicht, was ich da rede, aber vielleicht ist das irgendwie nachvollziehbar.

(Stille)

Wenn nichts mehr kommt, dann machen wir Pause.

 

 

 

 

 

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