Gespräche
Die Sprache hat unweigerlich seine Tücken. Sobald wir etwas benennen, sind wir schon in der misslichen Lage, dass wir es nicht mehr als das sehen, was es ist. Und aus dieser Zwickmühle kommen wir nicht raus. Wir können nur die Beschreibungen der Realität wahrnehmen, aber nicht die Wirklichkeit selbst.
Dies Unbeschreibliche, was Realität wäre, kann nicht in Worte gefasst werden. Die Sprache ist nun mal nicht fähig dies zu tun.
Sobald wir ein Wort für etwas finden, haben wir es schon in eine Schublade gesteckt, wir haben es schon auf unseren Hacken des Wissens aufgehängt. Und da hängt es nun so rum und hat schon seine lebendige Beweglichkeit verloren, wie so ein verstaubter Mantel am Haken im Haus des Verstandes. Diesen wieder abzuhängen, das fällt uns einfach schwer. Oder gar, gar nichts an einen Haken zu hängen, schon von vorn herein nicht aufzuhängen, dazu ist nun mal unser Denksystem einfach nicht fähig. Unser Denkapparat ist ja dazu da, Dinge aufzuhängen, in Schubladen zu räumen, auf Regale zu stellen, in Truhen zu verstauen, unten im Keller in eine Ecke zu werfen oder oben auf dem Balkon in eine schöne Vase zu geben, oder?
Hier geschehen Gespräche über das Unbeschreibliche. Es geschehen Worte, die auf das Unbeschreibliche hinweisen möchten. Es ist ein Versuch den Haken immer schon gleich wieder wegzureißen, dass jeder Versuch dies auf einen Haken zu hängen ins Leere fällt.
Da hat man endlich was verstanden, und will es genüsslich auf einen Haken hängen, dass es schön säuberlich aufgeräumt bleibt, und schwups – kein Haken zu finden und das Verstandene fällt ins Leere. Mist! Jetzt muss ich’s wieder von vorn versuchen. Beim nächsten Versuch passiert das selbe und dann wieder und dann wieder… bis die Botschaft, die hier vermittelt werden will vielleicht gehört wird oder sich plötzlich offenbart und gesehen wird, dass da keine Haken je waren, kein Verstehen je möglich ist und all die Worte und Gespräche absolut keine Bedeutung haben. Sie geschehen einfach scheinbar und haben nicht die Absicht, dass da irgendein Verstehen passieren soll, das dann schön säuberlich am Haken des Wissens herumlungert und vergammelt, sondern dass freier Fall geschieht.
Die Botschaft, die in diesen Gesprächen vermittelt werden will heißt freier Fall, ohne Boden. Der freie Fall ins Bodenlose. Dieser freie Fall scheint geschehen zu können, erstaunlicherweise dann, wenn die absichtslose Botschaft einfach als das gesehen wird, was absolut schon vermittelt ist, als das was geschieht. Der Fall ins Bodenlose ist nun mal schon der Fall. Er geschieht schon. Er ist das was ist.
Die Gespräche haben letztlich absolut keine Bedeutung. All die Worte sind bedeutungsloser Klang, der scheinbar erscheint und sich in der Wahrnehmung eines denkenden Wesens als scheinbare Bedeutungen zeigt. Hier spricht niemand mit niemand. Hier spricht das Eine mit sich selbst. Hier spricht der Klang mit sich selbst, ohne Bedeutung, ohne etwas zu sagen, ohne Botschaft, ohne Sender und Empfänger irgendeiner Botschaft. Die Botschaft ist das was ist und ist das einzige was ist.
Daniel veranstalltet Abendtreffen, wo Gespräche geschehen. Üblicherweise werden solche Begegnungen Satsang genannt. Satsang kommt aus der indischen Tradtion und heißt soviel wie Zusammensein in Wahrheit.
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